Friedhof

Die Briesnitzer Friedhöfe

In Briesnitz entstand ein erster Friedhof vor rund 1000 Jahren ebenfalls bei den ersten Kirchbauten an der Einmündung der Merbitzer Straße in die Meißner Landstraße. Ein archäologisches Bodendenkmal an eben diesem Ort erinnert daran. Dieser Friedhof wurde beim Neubau der Straße in den Jahren nach 1938 nicht verlagert, sondern überbaut.

Unsere jetzt soweit sichtbare Kirche entstand in der Zeit zwischen 1270 und 1500 auf einem höheren Bergsporn rund 100 Meter westlich. Nun fanden dort die Beisetzungen statt. Entsprechend ihrer kirchlichen oder weltlichen Rangordnung fanden Verstorbene innerhalb der Kirche oder unmittelbar an deren Außenmauern in Grüften, in Familiengrabstätten an den Friedhofsmauern oder auf dem freien Feld südlich am Hang, westlich und nördlich den Ort ihrer letzten Ruhe. Bilder aus dem 19. Jahrhundert und noch ältere steinerne Reste von Grabdenkmälern in der Turmhalle und an den Mauern der Kirche zeugen von der hier gepflegten Friedhofskultur.

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts nahm die Zahl der Einwohner von Briesnitz und der eingepfarrten Dörfer sehr stark zu. Es mangelte an Platz für Grabstätten. Daher begannen im Jahre 1879 die Arbeiten für die Anlage eines neuen Friedhofs auf dem „Hammelberge“, einem Flurstück an der Merbitzer Straße, etwa 200 Meter nordwestlich der Kirche. Es entstanden die Umfassungsmauern, die Friedhofskapelle und 1889 das Wohnhaus für den Friedhofsmeister. Die Dringlichkeit dieser Maßnahme kann daran ermessen werden, dass schon im Jahre 1880 dort 63 Bestattungen stattfanden. Dieser Friedhof wird seither als der „Äußere“ bezeichnet. Der Friedhof bei der Kirche, nun der „Innere“ genannt, erhielt 1896 die Friedhofskapelle und um 1910 eine bedeutende Erweiterung nach Norden. Dort entstand ein Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs aus Briesnitz. Die Planung zog sich von 1916 bis 1932 hin, der Bau konnte 1933 vollendet werden.

Auch in unserer Zeit finden auf den Briesnitzer Friedhöfen, die sich durch schöne Gestaltung, alten Baumbestand und gute Pflege auszeichnen, Bestattungen statt. Dem gewachsenen Bedürfnis nach Gemeinschaftsanlagen für Urnenbestattungen ist gestalterisch geschmackvoll Rechnung getragen. Der Innere Friedhof ist als Kriegsgräbergedenkstätte ausgewiesen.

Die Briesnitzer Friedhöfe gelten als vorbildlich geführt und sind Orte der Geborgenheit, der Ruhe und des Friedens.